Sonntag, 3. Februar 2013

Jennifer Prugg - Herrn Ponys Kinesiologin erzählt

http://tash-horseexperience.blogspot.de/

Die liebe Tash hat uns einen Gastbeitrag geschenkt! Danke dafür!

Hallo Ihr Lieben!

Herrn Ponys Kinesiologin, Jennifer Prugg, war so freundlich, uns einen Einblick in Ihre Arbeit zu geben und hat sich für ein Interview zur Verfügung gestellt. In den folgenden Zeilen also, erfahrt ihr persönliches zu Jen, sowie über ihre Arbeit als Kinesiologin.

Jennifer Prugg

Weitere Infos bietet Jens Homepage. Anfang Mai ist sie wieder auf Behandlungsreise in der Steiermark und Salzburg. Termininfos gibt sie gerne per e-mail unter pferde-kineo@hotmail.de.

Nun aber zum Interview:


Wer ist Jen Prugg? Bitte stell dich kurz vor.

Jen: Ich bin sowas wie ein weltreisendes Karriere-Chamäleon *lach*. Nicht weil ich das so geplant hätte, sondern weil sich’s so ergeben hat. Geboren 1977 im idyllischen Ostwestfalen, ab dem 16. Lebensjahr eigentlich aber nur noch unterwegs. High School USA, Abitur in Deutschland, danach nach Sylt in einen Reitstall, anschließend Studium in Hessen mit Holland- und Kanadaaufenthalten, nach dem Studium erst Bereiterlehre am Niederrhein, später dann im Taunus, und 2005 der Liebe wegen in Tirol hängen geblieben. Mich juckt es schon wieder in den Füßen mal woanders hin zu gehen, aber wehe das petzt jemand meinem Mann! ;-)

Wenn ich gerade nicht die jungen oder problematischen Pferde anderer Leute reite, versuche ich mich meinem nicht minder problematischen Halbblutwallach zu widmen. Den habe ich jetzt seit 2 Jahren, und jeder Ritt kann zu einem Abenteuer werden. Wir arbeiten stetig und intensiv an seiner Karriere als Vielseitigkeitspferd. Dass er tatsächlich mit mir auf fremdem Terrain durch riesig hohe Hecken, über Bäume und in’s Wasser springt, muss ich ihm aufgrund seiner Vorgeschichte trotz aller Problematik hoch anrechnen! Bis zu seinem 8. Geburtstag kannte er eigentlich außer seiner Box und einer Führmaschine rein gar nichts! Er steht in einem idyllisch gelegenen Pensionsstall bei mir im Dorf und wälzt sich tagtäglich hundertfach im Schlamm, um die verlorenen Jahre wieder aufzuholen…


Wie bist du zur Kinesiologie gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Jen: Im Laufe meines Lebens als Berufsreiter hatte ich viel mit manueller Therapie zu tun, habe mich auch dort schon einige Techniken für den Hausgebrauch angeeignet, die mich aber nie vollkommen zufrieden gestellt haben. Als ich 2004 meinen dritten Bandscheibenvorfall hatte, hat mich meine damalige Chefin (selbst Pferdetierärztin und Osteopathin) zu einem Kollegen geschickt, der fasziale Osteopathie praktizierte. Der Weg, die Rückenschmerzen über die inneren Organe zu lindern kam mir im ersten Ansatz dubios vor, war dann aber nach der Erklärung des Therapeuten logisch, und ich war das erste Mal seit vielen Jahren schmerzfrei - und gerade! Von dem Zeitpunkt war mir klar: wenn man nachhaltig etwas bewirken will, dann darf man nicht nur an der Stelle ansetzen, wo der Schmerz ist.

Zur Kinesiologie kam ich, nachdem meine Stute lange Zeit an den Folgen eines Hängerunfalls laboriert hatte. Div. Physiotherapeutische Maßnahmen, Rücken einspritzen, und muskelrelaxende Mittel haben überhaupt nichts gebracht. Dann ließ ich sie kinesiologisch behandeln. Drei Tage danach stieg ich wieder in den Sattel und hatte das Gefühl ein völlig anderes Pferd zu reiten: Sie war locker, großrahmiger, hatte viel mehr Raumgriff und war zufriedener als je zuvor. Da stand dann der Entschluss fest: Das will ich auch lernen! Am darauffolgenden Wochenende fuhr ich mit meinem Feld-Wald-Wiesenpferd auf ein Dressurturnier und gewann beide Prüfungen gegen die Kracher der Region!

Der positive Nebeneffekt ist, dass ich seit Beginn der Ausbildung nie wieder eine Arztpraxis aufsuchen musste. Störende Krankheitsherde und Allergien habe ich einfach kinesiologisch ausgeleitet, gelegentliche virale Attacken werden mit den genannten Mittelchen schnell zum Erliegen gebracht!


Viele denken beim Wort „Kinesiologie“ an Scharlatane. Welches Hintergrundwissen erfordert die Kinesiologische Behandlung?

Jen: In der kinesiologischen Ausbildung durchläuft man neben der Osteopathie und den kinesiologischen Techniken im Prinzip eine komplette Fachtierarztausbildung (ohne Chirurgie!). Das ist unfassbar viel Stoff, aber absolut notwendig um ganzheitlich therapieren zu können. Ich kann nicht auf Krankheiten testen, die ich nicht genauestens kenne! Und ich kann nur dann Ursachenforschung betreiben, wenn ich genau weiß wie die körperlichen Zusammenhänge sind.



Warum eilt vielen Therapeuten ein schlechter Ruf voraus?


Jen: Es ist leider heutzutage sehr schwierig sich als seriöser Therapeut einen guten Ruf zu erarbeiten. Vielerorts hört man „ich hatte schon mal jemanden, der hat 3 Minuten mit einem Hammer auf meinem Pferd rumgehauen und wollte dafür 180€ haben… nie wieder!“ Das kann ich sogar verstehen, vermutlich würde es mir als Laie mit einer solchen Erfahrung ganz ähnlich gehen! Dennoch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass der gute Ruf einer ganzheitlichen kinesiologischen Behandlung sich irgendwann soweit herumgesprochen hat, dass Scharlatane auf dem Markt keine Chance mehr haben. Es genügt nicht sich ein Anatomiebuch zu kaufen und einen Wochenendkurs zu besuchen, um loszuziehen und Pferde zu behandeln!



Wie unterscheidet sich die Kinesiologie zu bekannten Praktiken, wie zb der Chiropraktik? Welche Vorteile hat die Kinesiologie?



Jen: Ein Chiropraktiker z.B. schiebt einen blockierten Wirbel mit Kraft in seine ursprüngliche Position zurück! Damit ist der Job erledigt. Wir gehen als Kinesiologen anders vor. Zunächst einmal lösen wir die muskuläre Blockade und geben damit dem Körper die Chance, den Wirbel von allein wieder frei zu machen. Damit ist die energetische Osteopathie schon einmal deutlich nachhaltiger, als eine manuelle, da mit dem Muskel das Übel an der Wurzel angegangen wird. Dann wird im weiteren Verlauf der Behandlung geschaut„wieso ist denn das Pferd eigentlich muskulär verkrampft?“ Wir nehmen dabei alle organischen Ursachen unter die Lupe, d.h. Krankheiten, Allergien, Fütterung, Entzündungsvorgänge im Körper, Stoffwechsel, etc., sowie natürlich auch die Probleme, die Reiter und unpassende Sättel, sowie falsches Training verursachen können.


Das Pferd wird ganzheitlich unter die Lupe genommen, was bedeutet das?

Jen: Im weiteren Verlauf der Behandlung werden sowohl emotionale Blockaden gelöst als auch der Energiehaushalt des Patienten ausgeglichen. Am Ende wird dann noch geschaut ob man die Selbstheilungskräfte medikamentös (Homöopathie, Schüsslersalze, Phytotherapie, Bachblüten, Vitalpilze, Mineralien, etc.) unterstützen kann. Damit ist das gesamte Spektrum abgedeckt, alle Eventualitäten geklärt, wir beheben nicht nur das Symptom, sondern beseitigen die Ursache.

Das heißt nicht, dass Symptombehandlung prinzipiell schlecht ist – immerhin gehen wir doch alle gern zur Massage und genießen die Behandlung. Wir wissen aber auch alle, dass eine Massage allein nicht chronische Bauch- und Rückenschmerzen verschwinden lässt.


Gibt es einen speziellen Erfolgsfall, an den du dich gerne zurückerinnerst?

Was mich immer wieder erstaunt, ist wie empfänglich Pferde für Energiearbeit sind. Ich habe eine Stute behandelt, die psychisch völlig durch den Wind war. War 5jährig schon durch mehrere Hände gegangen, war eigentlich nicht zu reiten, raste sofort los, über Zäune und alles was ihr in den Weg kam, regte sich von der ersten Sekunde an furchtbar auf und war auch in der Führmaschine nach 2 Minuten Schritt schon klitschnass.

Die wollte diverse Traumata aufgelöst haben, außerdem noch die Niere energetisiert und ein paar andere Kleinigkeiten, vorherrschend waren dort aber die emotionalen Probleme. Wenn man so ein Pferd dann verlässt fragt man sich immer „Ob’s wohl was gebracht hat? Ob ich wohl wirklich helfen konnte? Ob der Besitzer einen Unterschied merkt?“

Zwei Tage nach der Behandlung rief mich die Besitzerin an und meinte „Ich habe keine Ahnung was du da gemacht hast, aber danke! Ich kann Schritt reiten, am langen Zügel, sie schwitzt nicht mehr, und ist die Ruhe in Person!“ Das sind so Fälle, die man einfach nicht vergisst…



 Vielen Dank für den Einblick in Jens Arbeit, euch einen wunderschönen Montag :)


Liebe Grüße,
Tash

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen